VERANSTALTUNGEN
- 2024 -
September
Oktober
03.10.2024
Pferdebahn-Ausfahrt
öffentlich
12.10.2024
Herbst-Exerzieren HR10
Stendal/Borstel (11.-13.10.)
November
17.11.2024
Volkstrauertag
09:00 Uhr, Altes Dorf
17.11.2024
Einweihung der Kriegsgräberstätte
12:00 Uhr, Halberstadt
Dezember
Historisches
Restauration und Biedermeier
Die Mode von 1820 bis 1850
Geschichtliche Ereignisse
- 1825 wurde die Blindenschrift entwickelt.
- 1826 Camera Obscura („Dunkle Kammer“) Vorläufer der Kamera
- 1827 stirbt Beethoven mit 57 Jahren nach langjährigem Leberleiden und Wassersucht.
- 1830 wurde die erste optische Telegraphenlinie zwischen Potsdam und Berlin errichtet.
- 1832 wurde das Streichholz erfunden.
- 1834 wurde der Elektromotor entwickelt.
- 1834 war Richard Wagner Kapellmeister in Magdeburg.
- 1840 gründete Fröbel den ersten Kindergarten in Bad Blankenburg.
- 1848 veröffentlichen Karl Marx und Friedrich Engels das Kommunistische Manifest.
Dichter
- Eduard Mörike, duetscher Lyriker, Erzähler und Übersetzer, evangelischer Pfarrer (1804 – 1875)
- Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller und approbierter Apotheker (1819 –1898)
- August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben, Hochschullehrer für Germanistik, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen, schrieb das „Lied der Deutschen”, (1798 –1874)
- Johann Ludwig "Louis" Uhland, deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker, schrieb "Der gute Kamerad" (1787 – 1862)
- Christian Johann Heinrich Heine, deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist, geboren als Harry Heine (1797 – 1856)
- Klemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, deutscher Schriftsteller (1778 – 1842)
- Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, Lyriker, Dichter und Prosadichter (1788 – 1857)
Denker und Philosophen
- Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, Auto und Hochschullehrer (1788 – 1860)
- Ludwig Feuerbach, deutsche Philosoph und Religionskritiker (1804 – 1872)
- Friedrich Engels, deutscher Philosoph (1820 –1895)
- Karl Marx deutscher Philosoph, Ökonom, Journalist und Politiker (1818 –1883)
Maler
Carl Spitzweg (1808 – 1885)
Musik
- Johann Strauss (1804 –1849)
- Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 –1847)
- Frédéric Chopin (1810 –1849)
- Robert Schumann (1810 –1856)
- Jacques Offenbach (1819 –1880)
Thronfolge
- 1797 bis 1840 Friedrich Wilhelm III. König von Preußen
- 1840 bis 1858 Friedrich Wilhelm IV. folgte als ältester Sohn und König von Preußen
- 1824 bis 1830 Karl X. folgte seinem älteren Bruder auf den Thron
- 1830 bis 1848 Louis-Philippe I. (so genannte Julimonarchie) letzter französischer König mit dem offiziellen Titel „König der Franzosen“
- 1835 bis 1848 Ferdinand I., genannt „der Gütige“, Kaiser von Österreich und König von Böhmen und als Ferdinand V. seit 1830 auch König von Ungarn und Kroatien
- 1825 bis 1855 Nikolaus I. (Nikolaus Pawlowitsch Romanow-Holstein-Gottorp) Kaiser von Russland und zwischen 1825 und 1830 letzter gekrönter König von Polen (Kongresspolen)
- 1820 bis 1830 Georg IV. König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und König von Hannover, bereits 1811 übte er das Amt des Regenten aus, da sein erkrankter Vater Georg III. regierungsunfähig war. Nach dem Tode folgte sein Bruder als Wilhelm IV.;
- 1837 bis 1901 Viktoria Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland
Entwicklung
Die Romantik ist wiedergeboren und die Männer kümmern sich um ihre Unternehmen. Die Ehefrauen wollen übler Nachrede aus dem Weg gehen und die Töchter werden bis zur Hochzeit vor dem Einfluss der Umwelt „geschützt“. Könige legen ihre Uniformen ab und tragen dunkle Gewänder. Man ist abhängig von Rohstoffquellen und kämpft um eigene Märkte.
Damenmode
Die Mode der Restauration bedeutet auch für die Frauenmode eine Rückkehr zu alten Formen. Aber um 1820 vollzog sich ein völliger Umschwung. Die Taille rückt plötzlich wieder an ihre natürliche Stelle oberhalb der Hüften und wird durch eine leichte Einschnürung betont. Der Rock verliert die Röhrenform und wird unten trichterförmig. Die Einschnürung über den Hüften verstärkt sich immer mehr.
Der Ärmel erschien anfangs nur als kleine Kugel an der Schulter; dann weitete sich der ganze Ärmel keulenförmig nach oben, bis er schließlich um 1830 zu mächtigen Bauschen aufgebläht wird. Durch den Gegensatz dieser unförmig aufgetriebenen Ärmel und die breiten Schultervolants wird die Schlankheit der Taille desto stärker betont. Der Rock weitet sich nach unten immer mehr und wird dabei noch kürzer. Um seinen unteren Rand legt sich ein schwerer Kranz von Puffen und Blumen, der erst verschwindet, als der Rock immer weiter und faltiger wurde, so dass in den tiefen Falten ein Ausputz nicht mehr zur Wirkung kommen konnte. Daher wurden um 1830 gestreifte und gemusterte Stoffe zur Belebung der Fläche beliebt. Nach 1835 wird der Ärmel wieder länger, während der glatte weite Rock sich bis zum Fußboden herabsenkt. In dieser Form ging die sogenannte Biedermeiermode langsam zu Ende.
Die typische Kopfbedeckung war die Schute, ein haubenähnlicher Hut. Wichtige Accessoires waren Kaschmirschal und Sonnenschirm. Die Frisuren wurden mit Bändern und Schleifen geschmückt, ab 1835 wurden die Haare aber schlicht zu einem Nackenknoten (Chignon) mit seitlichen Korkenziehern frisiert. Die Haarfrisur begleitete diese Entwicklung der Mode auf ihre Weise: Das Haar steigt zunächst nur in einer leicht erhöhten Frisur trichterförmig über dem gelockten Mittelscheitel empor, wird dann mit allerlei Spangen und Kämmen durchsetzt, geht mehr in die Breite und wird schließlich über die Kopfmitte zu einem hochstehenden Knoten eng gebunden; seitlich über den Schläfen ballt es sich zu eng gedrehten Lockentuffs zusammen.
Angmerkt: Die Ärmel werden als Hammelkeulen-, Ballon- oder Schinkenärmel bezeichnet. In Form gebracht wurden sie mittels Rosshaar und Fischbein. Schließlich wurden sie so voluminös, dass sie sogar beim Klavierspielen hinderlich waren. Die Hemden hatten einen sogenannten Vatermörder-Kragen, der den Hals einschnürte.
Herrenmode
In der Herrenmode der Biedermeierzeit haben sich Frack und Überrock seit dem Beginn des Jahrhunderts kaum verändert. Neben dieser Rockformen begegnet uns in den zwanziger Jahren ein kleiner knapper Rock mit einer Knopfreihe und kurzen runden Schößen, der Vorläufer unseres heutigen Rockes (Sakko), wie der lange Schoßrock dem heutigen Gehrock entspricht. Niedrige Schuhe und sichtbar getragene Strümpfe blieben in Zukunft lediglich der Hofkleidung vorbehalten.
Auch der lange Stiefel ist verschwunden, um einer kurzen sogenannten Stiefelette Platz zu machen, über die von jetzt ab ständig die lange Hose gezogen wird. Modevorbild war weiterhin der Dandy, die Kleidung war eng tailliert, so dass viele Männer zu einem Schnürgürtel griffen. Kopfbedeckung war der Zylinder. Wichtig waren auch die Krawatte, geblümte Westen, ein Spazierstock, Handschuhe und eine Taschenuhr, evtl. noch ein Lorgnon. Nach 1820 galten auch Backen-, Oberlippen- oder Kinnbart nicht mehr als revolutionär, der Vollbart aber galt als Symbol des Liberalismus. Unerlässlich waren zu dieser Zeit lange Koteletten, genannt Favoris.
Angemerkt: Ursprünglich wurde der Name Biedermeier als eine Spottbezeichnung für einen braven, spießigen, biederen Menschen namens Gottlieb Biedermaier verwendet, einen Schullehrer aus Schwaben, der sich nur um sein Privatleben und um das Kleine, Niedliche kümmerte. (A. Kußmaul und L. Eichrodt)