VERANSTALTUNGEN
- 2024 -
September
Oktober
03.10.2024
Pferdebahn-Ausfahrt
öffentlich
12.10.2024
Herbst-Exerzieren HR10
Stendal/Borstel (11.-13.10.)
November
17.11.2024
Volkstrauertag
09:00 Uhr, Altes Dorf
17.11.2024
Einweihung der Kriegsgräberstätte
12:00 Uhr, Halberstadt
Dezember
Historisches
Krinolinenmode
Die Mode von 1850 bis 1870
Allgemeines
- 1854 erfand Edison die Glühbirne.
- 1855 wurde das erste Gummi-Kondom hergestellt.
- 1862 wurde zur Londoner Weltausstellung die erste Nähmaschine präsentiert
- 1865 wurde in Leipzig der erste Schrebergarten eingeweiht.
- 1866 Deutscher Krieg zwischen Österreich und Preußen.
- 1867 erfand und patentierte Nobel das Dynamit.
Dichter
- Ludwig Eichrodt, deutscher humoristischer Dichter (1827–1892)
Denker und Philosophen
- Charles Darwin, englischer Gelehrter (1809 –1882)
Maler
- Carl Spitzweg (1808–1885)
- Édouard Manet (1832–1883)
Musik
- Johann Strauß, Sohn (1825 –1899)
- Johannes Brahms (1833 –1897)
- Pjotr Tschaikowski (1840 –1893)
- Jacque Offenbach (1819 –1880)
Thronfolge
- 1840 bis 1858 Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen
- 1858 Wilhelm I. Prinz und Regent von Preußen und seit 1861 König von Preußen
- 1848 bis 1852 Charles-Louis-Napoléon Bonaparte französischer Staatspräsident
- 1852 bis 1870 als Napoleon III. Kaiser der Franzosen
- 1848 bis 1916 Franz Joseph I. aus dem Haus Habsburg-Lothringen Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn
- 1855 bis 1881 Alexander II. Nikolajewitsch (Alexander Nikolajewitsch Romanow-Holstein-Gottorp) Kaiser von Russland
- 1837 bis 1901 Viktoria Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland
Damenmode
Die Zeit der Krinoline mit ihrer Damenmode ist als eine einheitliche, zusammenhängende Epoche durch das Aufkommen und Wiederverschwinden der sogenannten Krinoline (das Wort bedeutet eigentlich „Unterrock aus Rosshaar, dann „steif abstehender Reifrock“) zu verstehen. Zum dritten Male in der Geschichte des Kostüms kommt hier der Reifrock zur Herrschaft.
Zunächst ist es nur der weite und faltige Rock (um 1830), der bis zum Boden reicht. Erst mit der immer mehr zunehmenden Weite kommt es zur Erfindung jenes Unterbaus aus Bändern, Stahlreifen oder Rohrunterlagen. Die Gestalt der Krinoline blieb keineswegs immer gleich in den beiden Hauptjahrzehnten. Zuerst bildet sie eine runde Kuppel, in den sechziger Jahren wird sie um die Hüften enger und verläuft ovalförmig nach unten, durch eine Schleppe verlängert. Seit der Mitte der sechziger Jahre ist die Krinoline in der „großen“ Mode wieder verschwunden. Dazwischen liegt ihre eigentliche Entwicklung. Um 1840 ist der weite Faltenrock noch glatt, dann spannt er sich über der Unterlage und wird mit reichen Ausputz, Spitzen und Volants verziert. Die Ähnlichkeit mit der Reifrockmode um 1750 wird deutlich: spitzer Schnürleib, schmale Schultern, Halbärmel mit Spitzmanschette. Auch die Vorliebe für schönfarbige Seidenstoffe, oft gestreift oder zart gemustert, gibt dieser Mode bis in die 70er Jahre ihren besonderen Reiz. Nicht mit Unrecht spricht man wie im Kunstgewerbe auch in der Mode dieser Zeit von einem „zweiten Rokoko“. Mantillen aus Seide oder schwarzen Spitzen, „Türkenschals“, Umschlagtücher beleben das Gesamtbild dieser Mode. Als Hut waren immer noch die Schute und das Kapott aktuell; im Sommer konnte es auch ein breitrandiger Strohhut sein (Florentiner). Die Frisuren wurden gegenüber dem Biedermeier wesentlich schlichter zu einem Nackenknoten mit seitlichen Korkenzieherlocken frisiert.
Angemerkt: Das Pariser Blatt – 5. Mai 1859: Tod nach dem Ball
Eine junge Dame, bewundert von allen Nebenbuhlerinnen wegen ihrer schlanken Taille, ist zwei Tage nach dem letzten Hofball verstorben. Die Familie wollte wissen, was diesen so plötzlichen Tod in so früher Jugend verursacht hatte. Eine Autopsie wurde vorgenommen. Der Befund war erschütternd: Die Leber von drei Rippen durchbohrt! So also stirbt man mit dreiundzwanzig Jahren; nicht an Typhus, nicht am Kindbett, sondern am Korsett!
Die Krinoline benötigte ungeheure Mengen an Stoff, besonders die zahlreichen Volants. Kaiserin Eugenie trug im Jahre 1859 auf ihrem Ballkleid aus weißem Atlas, 103 solcher Volants! Auch der Verbrauch an Reifen war beträchtlich. So lieferte die größte Fabrik Sachsens in den Jahren 1854 bis 1866 insgesamt 9 597 600 Stück Krinolinen. Da eine einzige von ihnen durchschnittlich etwa 90 Ellen Draht benötigte, könnten wir mit ihnen die Erdkugel an ihren Meridianen etwa dreizehnmal umspannen.
In den sechziger Jahren gelangte in Westeuropa und den USA zum ersten Male größere Mengen von Konfektionswaren in den Handel. Diese waren zwar billig, die Qualität blieb noch lange Zeit recht zweifelhaft. Der Handel mit Stickmustern hatte seinen Aufschwung ebenso wie das sogenannte Confectionsgeschäft mit hier angefertigten Mänteln, Mantillen, Hüllen und Paletots. Selbst Berliner Damen aus besseren und höheren Ständen verschmähten es nicht, sich in ihren Mußestunden mit verschieden weiblichen Handarbeiten zu beschäftigen, um sich dadurch ein kleines Taschengeld für ihre Nebenausgaben, Toilette und sonstige Liebhabereien zu verschaffen.
Herrenmode
Die Herrenmode folgte weder in den Farben noch ihren Formen der Damenmode und hatte mit dem neuerlichen Rokoko nichts gemein. Im Gegenteil, sie verzichtete noch entschiedener auf Buntheit und auf Zierrat. Der Mann im Kontor wollte sich damals kein Gewand leisten, das ihn bei der Arbeit und in der Bewegung behindert hätte. Auch die komplizierten Halsbinden verschwanden nach und nach: das Männergewand wurde immer einfacher.
Der Frack verschwindet damals aus dem Gebrauch des Alltags und übernimmt die Rolle des ausgesprochenen Ballanzugs; schwarz ist er bis heute geblieben. Überrock (unser Gehrock) und sogenannter kleiner Rock waren zunächst die einzigen Alltagstypen der Männermode. Nach 1850 taucht dann als jüngstes Männerkleid die Jacke auf, die in ihrer praktischen Verwendbarkeit und ohne besonderen Anspruch auf Eleganz gewiss einen sehr auffallenden Eindruck auf die damalige Gesellschaft gemacht haben muss. Lediglich die hellfarbige Weste bringt eine Abwechslung, bis schließlich nur die Form und die Farbigkeit der Krawatte als letzter Rest von persönlicher Note übrigbleiben. Neben dem Zylinder, der einige Grundformen aufwies und nach wie vor ein obligater Bestandteil der Männerkleidung war, begann man einen niedrigen steifen Hut zu tragen. Der nicht sehr große, gepflegte Vollbart, ein Backenbart mit Schnurrbart zierte den Kopf des Mannes, dazu kam die nüchterne Frisur. Der dreiviertellange Überrock oder Wettermantel, Schuhe mit niedrigen Absätzen und ein dünner Stock ergänzten das korrekte Bild der Herrenmode.
Angmerkt: In jener Zeit entstand das nüchterne und zweckmäßige Sakko, dem heutigen bereits sehr ähnlich, das seit damals unter verschiedenen Namen ständig das Grundelement der männlichen Kleidung geblieben ist.